PRESSEMELDUNG

19. Dezember 2017

„Früher war mehr Lametta“ – Jugendgottesdienst in Oberlenningen



Lenningen, Baden Württemberg - Als Vicco von Bülow alias Loriot 1978 in seiner Sketchreihe die Familie Hoppenstedt erfand, übte er auf humoristische Weise Kritik an der schon damals egoistisch agierenden und materiell orientierten Gesellschaft, in der der Schein des friedlichen Weihnachtsfestes anscheinend mehr zählte als alles andere.


Hat sich dieses Verhalten seither geändert? Glaubt man den Anspielen der eigens für den Jugendgottesdienst ins Leben gerufenen Theatergruppe, die aus dem Blickwinkel von vier Generationen - Kleinkinder, Jugendliche, Erwachsene im Berufsleben und Senioren – die Sicht auf Weihnachten beleuchtete, dann hat sich tatsächlich nicht viel getan. Mit viel Kreativität und Sinn für Humor hielten die jugendlichen Darsteller den Gästen einen Spiegel vors Gesicht, wenn es den Akteuren beim Stichwort Weihnachten doch primär um Dinge wie Konsum, Essen, die eigene Person, Stress und Hektik ging. Dabei stand der eigentliche Sinn des Festes immer im Hintergrund.
Das Kind in der Krippe ist das zentrale Motiv des Weihnachtsfestes für die Christen. Der Erlöser kommt in Form eines Neugeborenen als Sohn Gottes zu uns auf die Welt. Er ist Mensch geworden und hat uns angenommen, in seine Gemeinschaft aufgenommen.


Beim Jugendgottesdienst am dritten Advent in Oberlenningen war dies die Botschaft der Predigt, die in Form eines Poetry Slam die Gäste zum Nachdenken anregte. Besinnlichkeit in musikalischer Form mit Texten zum Reflektieren der versteckten Gesellschaftskritik brachte eine stark aufspielende Band, die moderne Adventslieder und Klassiker in neuem Gewand spielte. Dabei hielt es kaum jemanden auf den voll besetzten Bänken. Den Rahmen bildete ein Trio aus drei jugendlichen Moderatoren, das durch den rund 70-minütigen Gottesdienst führte.


Dass sich der Besuch solcher Jugendgottesdienste immer wieder lohnt, zeigt zum einen die lange und ausdauernde Vorbereitung durch ein mehrköpfiges Organisationsteam, aber auch zum anderen die Bereitschaft vieler freiwilliger Helfer, ohne die solch ein groß aufgezogenes Event nicht zu stemmen wäre. Nicht zuletzt war das auch an einer im Übermaß mit Lametta dekorierten Kirche sowie einem ganzen Arsenal an technischer Ausrüstung zu sehen, welches schließlich die St. Martinskirche von außen noch in ein heimeliges Rotlicht tauchte.


Unser Dank gilt allen Gästen aus Nah und Fern, allen aktiv und passiv Beteiligten am Gottesdienst, allen Spendern, die für den im Anschluss stattgefundenen Ständerling gebacken haben, und letztlich unserem Vater im Himmel, ohne dessen Segen dies alles nicht möglich gewesen wäre.

Text: Christian von Petersenn | JA

Titelbild: Tim Schall | JA